Steinkonservierung und Steinrestaurierung

Konservierung und Restaurierung sind Begrifflichkeiten, welche oftmals in einem Atemzug genannt werden, unterschiedlicher aber nicht sein könnten.

Die Konservierung meint die reine Sicherung und Erhaltung des derzeitigen Zustandes, die Konsolidierung und damit die zeitliche Übereignung der überkommenen Erlebbarkeit in die Zukunft.

Die Restaurierung baut auf der Konservierung auf und beinhaltet grundlegend eine teilweise, partielle oder auch vollständige Wiederherstellung von Objekten, Gebäuden oder Teilbereichen davon (in letzterem Fall wird die Begrifflichkeit „Rekonstruktion“ verwendet).

Konservierung oder Restaurierung, diese Frage ist immer wieder und objektspezifisch neu zu stellen und zu beantworten, bestenfalls im Rahmen der Definierung des geplanten Massnahmenzieles.

Hier eine kurze Beschreibung der möglichen Massnahmen zur Konservierung und Restaurierung

Konservierung

Reinigung

Die Reinigung dient der Entfernung aller stofflichen Ablagerungen und Einlagerungen, die nicht zum historischen Materialbestand des Denkmals gehören oder diesen schädigen können. Je nach Art und Ausmaß der Verschmutzung kommen unterschiedliche Methoden wie das Niederdruck-Partikelstrahlverfahren, Heißwasserhochdruckverfahren bis zur Dampfstufe oder Kompressen zum Einsatz.

Konsolidierung/Festigung

Sicherung des Istzustandes durch strukturelle Festigung geschädigter Steinoberflächen durch Zufuhr von neuem Bindmittel.

Klebungen und Injektionen

Wiederherstellung von stoffschlüssigen Verbindungen an der gestörten historischen Materialsubstanz, zwischen größeren abgelösten oder ablösungsgefährdeten Teilen.

Hinterfüllen bzw. Verfüllen von Schalen und Rissbildungen mit einem Injektionsharz, das speziell auf die Festigkeitseigenschaften des Steinuntergrunds abgestimmt ist.

Nadelungen

Sicherung von absturzgefährdeten Bereichen mit rostfreiem V4A Edelstahl

Konservatorischer Oberflächenverschluss

Mit dieser Maßnahme werden unter dem technologischen sowie dem ästhetischen Aspekt entstandene schadhafte Oberflächenvergrößerung in Form von Rissen Schalen sowie Abbblätterungen soweit reduziert, das der Eintrag von auftreffenden Medien gemindert wird Je nach Erhaltungszustand kommen verschiedene Maßnahmen wie Anböschungen, Schlämmen oder konservatorische Ergänzungen zur Anwendung.

Restaurierung

  • Steinergänzungen mit Steinersatzmassen
    Wiederherstellung von kleinen bis mittleren Oberflächen- und Formverlusten in mineralisch gebundenem, diffusionsfähigem, kapillar aktivem Steinergänzungsmaterial mit auf den Steinuntergrund abgestimmten Festigkeitseigenschaften

  • Teil- oder Komplettrekonstruktionen aus Werkstein
    Reprofilierung von Fehlstellen als Vierung bei größeren oder statisch beanspruchten Ergänzungen
    Wiederherstellung verlorener oder nicht zu restaurierender Architekturelemente in Naturstein

  • Fugensanierungen
    Überarbeiten bzw. Erneuern der Fugen in einem auf die Festigkeit des umgebenden Steinmaterials abgestimmten Mörtel.

  • Retusche
    Integration von störenden sekundären Farbveränderungen in denen die Reinigung keine ästhetische befriedigende Aufhellung der Oberfläche erbracht hat
    Integration der vorangegangenen Konservierungsmaßnahmen (Oberflächenverschlüsse, Ergänzungen)