Konservierung, Restaurierung und Rekonstruktion von mineralischen Putzen

Putze sind ein wesentliches Element der Architektur und tragen zur Langlebigkeit und Gestaltung von Bauwerken bei. Ihre fachgerechte Anwendung und Pflege ist daher von großer Bedeutung in der Denkmalpflege. Bei der Restaurierung historischer Gebäude ist die Wahl des geeigneten Putzes essenziell, um die Bausubstanz zu erhalten und den Charakter des Gebäudes zu bewahren.

Die Putzrestaurierung umfasst die Erhaltung, Sicherung und partielle Erneuerung historischer Putzoberflächen unter Berücksichtigung ihrer materialtechnischen, gestalterischen und historischen Bedeutung. Besonderes Augenmerk liegt auf der Auswahl restauratorisch kompatibler Materialien, um Wechselwirkungen mit dem historischen Bestand zu vermeiden. Zudem werden handwerkliche Techniken angewendet, die sich an den ursprünglichen Verarbeitungstechniken orientieren.

Die Maßnahmen zur Putzrestaurierung:

  • Bestandsaufnahme und Schadensanalyse der Putzflächen mittels zerstörungsfreier Prüfmethoden
  • Ermittlung der Kornzusammensetzung, der Kornverteilung und Sieblinie sowie Bindemittelanalyse materialwissenschaftlich basiert
  • Konservierung von historischen Putzen durch Injektionen oder Verfüllung sowie durch Festigung
  • Teilrekonstruktion und Rekonstruktion fehlender Putzbereiche mit angepassten Mörtelsystemen
  • Anwendung historisch überlieferter Putztechniken

Regional und chronologisch finden sich erhebliche Differenzierungen hinsichtlich der Materialmatrix und der Verarbeitung von Putzmörtelsystemen.

Grundsätzlich kann zwischen Gipsmörtel/-putz, Kalkmörtel/-putz, Kalk-Zementmörtel/-putz, reinen Zementmörtel/-putz, Lehmmörtel/-putz sowie der komplexe Bereich der Opferputze unterschieden werden.

Die Variierungen innerhalb dieser Gruppen sind enorm vielfältig.